Diese Aussage von George Bernhard Shaw begleitet mich. Als ich sie das erste Mal gelesen habe, war es wie Magie.
Du liest, hörst etwas und hast höchsten Erkenntnisgewinn. Alles innen drin setzt sich stimmig ineinander und es herrscht Frieden und Harmonie. Stimmigkeit. Alles ist in Resonanz mit den Worten. Dieser Satz hat mich regelrecht erlöst. Erlöst. Jawohl.
Denn ich war neidisch. Neidisch auf Personen, die super klar wussten, was sie wollten. Die schon als Jugendliche wussten, was sie werden wollten, welche Musik ihnen gefällt, welche Blumen ihre Lieblinge waren, was auf ihrer Löffelliste steht.
Ich hingegen, spürte in mich hinein und da war nichts. Ich suchte. Man muss doch wissen, was man will. Welche Ideen steigen dazu hoch? Ich muss es doch spüren, so wie die anderen auch. Ich muss mich nur lange genug in mich hineindenken. Ich werde es schon finden. Muss nur lang genug danach suchen. Dann wird es plötzlich glasklar vor mir sein. Und ich werde dieses Gefühl spüren, das es das ist. Das Meinige. Das was ich will. Das in mir ist. Irgendwann wird es sich zeigen. Wenn es dann reif ist.
I confess: ich spürte nichts. Nichts. NICHTS. NOTHING!
Und dann hab ich kapiert. Dass ich es wähle, wer ich sein will. Dass ich die Gestaltung übernehme und nicht mehr warte, bis ich es im Inneren spüre, sondern ENTSCHEIDE.
Took me awhile.. “Ich glaub jetzt hat sie ´s.” Dr. Higgings in My Fair Lady ist genauso entzückt über Elizas Aussprache von “es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen”. JETZT HAB ICH´S. Ich habe die Wahl. Ich kann die Kreation übernehmen.
Bitte sehr.
Welche Erfahrungen möchte ich machen? Noch machen? Und noch machen? Diese Frage unterstützt hier. Welche Erfahrungen hast du noch nicht gemacht in deinem Leben? In einem liebevollen, gut gelauntem Team zu arbeiten? Angelächelt werden? Gutgelaunt aufwachen? Superlebendige Teilnehmer im Online Kurs über virtuelles Führen? Die sich aus Freude weiterentwickeln wollen? Wertschätzung für deine Impulse? Gefeiert? Die lässigste Putzfrau ever?
Welche Qualitäten will ich in meinem Leben haben? Welche Geschichten will ich erzählen? Wer will ich sein? Wer wollte ich schon immer sein? Welche Aspekte in meinem Leben beleuchten?
Woran will ich glauben? Ja, ich entscheide. Ich entscheide, welche Gedanken mir gut tun. Welche Identifikationen ich will.
Klientin: “Bitte gehen Sie mir nicht auf die Nerven, dass ich jetzt wissen muss, was ich will. Ich spüre da nichts. Ich weiss nicht, was ich will. habich noch nie gewußt. Ich find da nichts in mir drinnen.”
Ich: “Ich weiss.”
Sie: “Echt jetzt? Das ist ok?”
Ich: “Und wie. Lassen Sie uns doch darüber sprechen, welche Erfahrungen Sie noch machen wollen. George Bernhard Shaw – kennen Sie den? Das ist der, der Pygmalion .. Eliza Doolitle und Dr. Higgings und es grünt so grün – ja, Pfeffer im Arsch – genau die Eliza. Dieser Shaw sagt, dass es im Leben nicht darum geht, sich sehr zu finden, sondern sich selbst zu erfinden. Also noch einmal. Welche Erfahrungen wollen Sie noch machen? Nicht weil Sie müssen. Weil sie wollen. Weil Sie volle Lust drauf haben. “
Sie: “Das ist ein schöner Gedanke. Bis jetzt habe ich mir noch nie die Erfahrung erlaubt, dass ich… Es wird Zeit, dass ich mich in dieser Rolle erfinde.”
Ich: “Ich bin dabei.”
P.S.: Challenge accepted. Ich mache bei der Blogdekade von Judith Peters mit. 10 Blogartikel in 10 Tagen. Danke für diese Ermutigung und dieses Abenteuer.